Lerntherapie ist eine Form der pädagogisch-psychologischen Förderung für Menschen, die Schwierigkeiten beim Lernen haben. Sie richtet sich
vor allem an Kinder und Jugendliche mit Lern- und Leistungsstörungen wie Legasthenie, Dyskalkulie oder AD(H)S. Die Therapie zielt darauf ab, die
individuellen Lernvoraussetzungen, Bedürfnisse und Stärken der SchülerInnen zu berücksichtigen und ihnen zu helfen, ein grundlegendes Verständnis für die zu
erlernenden Inhalte zu entwickeln. Dabei werden verschiedene Methoden aus der Therapie, der Pädagogik und der Didaktik eingesetzt. Lerntherapie unterscheidet sich von Nachhilfe dadurch, dass sie nicht nur Wissenslücken schließt, sondern auch die psychischen und emotionalen Aspekte des Lernens berücksichtigt.
Eine Lerntherapie ist geeignet für Schülerinnen und Schüler, die trotz angemessener schulischer Förderung und häuslicher Unterstützung nicht die erwarteten Lernfortschritte erzielen oder sogar eine Schulangst entwickeln. Sie hilft dabei, die Ursachen der Lernprobleme zu erkennen und zu beheben, die Lernmotivation zu steigern, das Selbstvertrauen zu stärken und die individuellen Stärken und Potenziale zu fördern.
Die Methoden der Lerntherapie sind vielfältig und können Elemente aus verschiedenen therapeutischen, heilpädagogischen und didaktischen Ansätzen integrieren . Dabei stehen nicht die Defizite der SchülerInnen im Vordergrund, sondern ihre Kompetenzen und Stärken. Das Ziel der Lerntherapie ist es, grundlegende inhaltliche und psychische Voraussetzungen für das Lernen zu schaffen und die Klienten in die Selbstständigkeit zu entlassen. Zu den Inhalten einer Lerntherapie gehören auch die Beratung und Anleitung der Eltern sowie die Zusammenarbeit mit der Schule.